Welches LVS ist für mich das Beste?
Which transceiver is the best for my usage? Read the article in English
Alles Klettersteig empfiehlt folgende LVS Geräte:
Mammut Pulse Barryvox – Für Experten und jene, die es werden wollen.
Mammut Element Barryvox – Für den klassischen Skitourengeher und Wintersportler, die ein einfaches Gerät bevorzugen.
Unser Fazit zur LVS-Suche und Bergung eines Verschütteten:
Der Umstieg auf ein modernes Drei-Antennengerät ist sehr empfehlenswert.
Mit modernen Drei-Antennen-LVS-Geräten ist es selbst für ungeübte Wintersportler möglich einen einzelnen Verschütteten einfach und relativ schnell zu finden.
Bei der Lawinenschaufel raten wir zu einem Metallschaufelblatt. Da Metallschaufeln das Graben erleichtern und zu einer schnelleren Bergung des Verschütteten führt.
Unser Eindruck – Stärken und Schwächen der LVS-Geräte
Arva Link
Zahlreiche Zusatzfunktionen (z.B.können einzelne Verschüttete bei einer Mehrfachverschüttungausgewählt werden), geringe Reichweite in Z-Richtung, die vom Hersteller angegebene Suchstreifenbreite von 50 Metern ist mit Sicherheit zu groß! Der DAV- Sicherheitskreis empfiehlt eine allgemeine Suchstreifenbreite von 20 Metern. Außerdem muss das Arva Link in der Feinsuche sehr langsam bewegt werden. Bei einer Mehrfachverschüttung ist nach dem Markieren die Reichweite sehr eingeschränkt.
Arva EVO3+
Auch bei diesem Gerät ist die Reichweite gering. Häufiger Signalverlust und Richtungswechsel in der Grobsuche. In der Feinsuche verschwindet der Richtungspfeil sehr spät und ist daher sehr ungenau. Bei der Mehrfachverschüttung sind bei diesem Gerät gröbere Mängel aufgefallen. Mitunter wurden manche Sender gar nicht angezeigt.
Arva AXIS
Das Anfängergerät von Arva, geringe Reichweite. Für Anfänger außerdem zu viele Bedienmöglichkeiten die mir in keiner Weise intuitiv erscheinen.
Backcountry Access Tracker 2
Ein Substandard-Gerät, das erst zwei Jahre auf dem Markt ist.
Keine Markierfunktion bei Mehrfachverschüttung und geringe Reichweite.
Backcountry Access Tracker DTS
Auch das zweite Gerät von Backcountry Access ist in keiner Weise befriedigend.
Geringe Reichweite und aufgrund der nur zwei Antennen Technologie bei schlechter Koppellage sehr unzureichend.
Mammut Element Barryvox
Einfaches Menü sehr intuitive Anwendung, sehr gute Reichweite und Richtungsanzeige. Bei Mehrfachverschüttung hat das Gerät manchmal Schwierigkeiten Signale zu trennen. Die Markierfunktion zählt aber trotz allem zu den besten.
Mammut Pulse Barryvox
Sehr gute Reichweite, sehr gute Zielführung. Bei Markierung von Verschütteten Unterstützung durch Analogton um Signale besser zu trennen.
Pieps Dsp
Sehr gut in der Signalsuche. Beim Markieren ist Geduld gefragt, hier muss teilweise mehrere Male der Markierknopf gedrückt werden. Die Batterieanzeige ist sehr launenhaft und kann bei bereits benutzten Batterien von z.B. 40% auf 10% in nur sehr wenigen Stunden fallen.
Pieps DSP Tour
Im wesentlichen das gleiche Gerät wie das Pieps DSP nur mit einigen Funktionen weniger.
Pieps Freeride
Ein-Antennen Gerät, welches bei der Suche in allen Bereichen versagt.
Der sehr billige Preis sollte nicht zu einer Kaufentscheidung beitragen.
Ortovox S1+
Automatische Variation der Sendeantenne, sodass immer eine waagerechte Antenne sendet. Dieses System soll bewirken, dass das Signal früher empfangen wird.
In der Grobsuche kommt es häufig zu Signalverlusten. Leider kein Analogton um bei einer Mehrfachverschüttung Signale besser trennen zu können.
Ortovox S1
Geringe Reichweite, im Bereich über 25 Meter sehr oft Signalverlust. Nach dem Markieren ist die Reichweite stark eingeschränkt. Außerdem werden LVS- Geräte wie das Ortovox F1 oder das Pieps Freeride nur sehr schwer erkannt. In der Praxis kam es oft zu Betriebssystemabstürzen, da hilft nur ausschalten und einschalten des LVS Gerätes.
Ortovox 3+
Auch dieses LVS- Gerät wechselt wie das S1+ die Sendeantenne um eine bessere Annäherung zu ermöglichen (siehe S1+).
Die Reichweite liegt im Mittelfeld unter den LVS-Testgeräten. In der Grobsuche erschweren Signalverluste und Richtungssprünge die Annäherung. Das Gerät wechselt viel zu spät in den Feinsuchmodus (2 Meter laut Anzeige).
Bei der Mehrfachverschüttung funktioniert der Markierungsmodus unzureichend und führt den Suchenden im Schlangelinenkurs zu den nächsten LVS- Geräten.
Ortovox F1
Vor 15 Jahren war das Ortovox F1 das beste LVS auf dem Markt. Heute ist es mit seiner veralteten Technologie Substandard. Ein-Antennengerät, welches mit veralteter LVS Analogtechnik arbeitet. Die Reichweite variiert sehr stark nach Koppellage. In der Grobsuche erfordert das Schwenken sehr viel Übung und ist von Laien nicht zu bewerkstelligen. Das selbe gilt wohl auch für die Feinsuche so wie bei der Suche von mehreren Verschütteten.
Ortovox Patroller digital
Katastrophale Reichweite von 10 Metern bei schlechter Koppellage. Grobsuche, Feinsuche und Mehrfachverschüttung sind nur sehr schwer zu bewältigen. So ändert sich in der Feinsuche die Distanzanzeige beim alleinigen Schwenken des Gerätes um ganze Meter. In der Grobsuche sehr häufiger Verlust der Distanzanzeige.
Signalsuche
Die Reichweite des LVS spielt bei der Suche nach dem ersten Signal eine entscheidende Rolle. Generell wird die Reichweite des LVS in drei Achsen angegeben.
Grobsuche
Dieser Abschnitt der LVS- Suche beginnt mit dem Erstempfang eines Sendesignales und endet ca. 10 Meter (Displayanzeige) vor dem Verschütteten.
- Wie effektiv ist die Annäherung nach dem Erstempfang?
- Wie konstant ist die Richtungsanzeige am LVS?
- Wie genau sind die Distanzwerte am LVS?
- Kommt es zu nicht nachvollziehbaren Sprüngen in der Distanzanzeige (22 Meter auf 9 Meter).
- Informationswiedergabe sollte akustisch und optisch das Gleiche aussagen.
- Anzeigestabilität bei Bewegen des Gerätes
- Feinsuche
- Richtige optische Anzeige der Feinsuche
- Stimmen die Distanzwerte beim Einkreuzen?
- Stören irreführende Richtungspfeile?
- Prozessorgeschwindigkeit beim Bewegen des LVS Gerätes für die richtige Anzeige der Distanzwerte
- Beeinflussen Drehungen des LVS- Gerätes die bisher angezeigten Distanzwerte?
- Unterstützt die Akustische Suchfunktion?
Aus unserer Erfahrung wissen wir das bei diesem Teil der LVS- Suche die meisten Fehler passieren. Der Zeitverlust ist bei einer zu schnell durchgeführten Feinsuche enorm. Die meisten Suchenden glauben, dass die Suche bereits vorüber ist und verlieren den Fokus und die Orientierung. Das zeigt sich in der Tatsache, dass der Suchende kreuz und quer hin und her läuft.
Mehrfach-Personen-Verschüttung
Die Mehrfachverschüttung bei einen Lawinenunfall ist mit Sicherheit die größte Herausforderung für den Suchenden und das LVS- Gerät.
Hier wurde bewertet, ob:
- Das Gerät eine Mehrfachverschüttung erkennt
- Dem Benutzer Informationen zu Anzahl der Verschütteten und Richtung gegeben werden.
- Der technische Lösungsansatz funktioniert und nach dem ersten markieren das LVS das nächste Signal empfängt.
- Der Mehrfachverschüttung sollte unserer Meinung nach nicht „zu viel“ Gewicht gegeben werden.
- Nur 3% der Lawinenunfälle sind laut DAV- Sicherheitsforschung eine komplexe Mehrfachverschüttung.
Drei-Antennen-Geräte sind ein absolutes „must have“.
Drei-Antennengeräte bieten in der Suchpraxis mit Abstand die schnellsten Suchzeiten.
LVS-Geräte mit nur einer Antenne haben in jeder Suchphase dramatische Nachteile und sind daher für keine Nutzergruppe zu empfehlen!
Hier geht’s zum Berg und Steigen LVS-Test
Hier gehts zum SLF LVS-Test
LVS- Test des Schweizer Fernsehens:
Der Schweizer Rundfunk veranstaltete außerdem einen sehr eindrucksvollen Test. Bei diesem LVS-Test wurden 20 Schüler ohne Vorkenntnisse einer 20 minütigen Schulung unterzogen. Nach nur 20 Minuten Schulung hatten die Schüler einen Suchszenario von 3 Verschütteten zu lösen. Bei diesem LVS-Test wurden nur die billigsten LVS-Geräte getestet, ausgenommen das Pieps Freeride.
Folgende Geräte wurden getestet:
- Mammut Element
- Ortovox 3+
- Backcountry Access Tracker2
- Arva Axis
- Pieps DSP Tour
Das Pieps DSP Tour, sowie das Tracker DTS2 und das Arva Axis erzielten dabei die schlechtesten Ergebnisse. So konnten nur 23 von 40 Verschüttungssituationen innerhalb von 12 Minuten gelöst werden. In fünf Fällen wurde nicht einmal der zweite Sender gefunden. Die Markierung des Verschütteten ist häufig verloren gegangen, sodass immer wieder das bereits markierte Gerät bei der Suche angezeigt wurde. Außerdem hat eine unglückliche Anordnung der Bedienungsknöpfe beim Arva Axis dazu geführt, dass vorhandene Markierungen wieder verloren gegangen sind. Der erste Sender wurde in den meisten Fällen allerdings sehr gut gefunden. Nur mit dem Tracker DTS2 konnte auch diese Situation nicht immer gelöst werden. Klarer Testsieger bei diesem LVS-Test war das Mammut Element. Nur ein Schüler konnte einen der vergrabenen Sender in der Mehrfachverschüttungssituation von 3 Sendern nicht finden. Ebenso wurde mit dem Tracker DTS2 von 2 Schülern kein einziger Verschütteter gefunden.