Ab welchem Alter können Kinder ohne zusätzliche Sicherung am kurzen Seil einen Klettersteig begehen?

Klettersteig mit Kindern: Altersempfehlungen und Seil: Ja oder Nein?


Erwachsene, die mit Kindern am Klettersteig unterwegs sind, müssen die Gefahren aktiv akzeptieren und sich des Restrisikos bewusst sein. Aussagen wie „Das schaffen die Kinder schon“, „So schwer ist das gar nicht“ oder „Da passiert sicher nichts“ sind im alpinen Gelände unangebracht. Stattdessen sollten Eltern und Betreuer stets die Sicherheit im Blick haben und sich gut vorbereiten, um ein sicheres und spannendes Klettererlebnis für die ganze Familie zu gewährleisten.

Ein Klettersteig ist keine Kletterhallekein Waldklettergarten (Hochseilgarten) und kein alpiner Spielplatz, wo alles immer perfekt gesichert ist. Eltern sollten sich bewusst sein, dass Klettersteige in der freien Natur Risiken bergen und besondere Vorsicht erforderlich ist.

Laut einer Statistik des Österreichischen Forums für Alpine Sicherheit gibt es in Österreich jährlich durchschnittlich 10 Einsätze der Bergrettung, weil Kinder mit ihren Familien auf Klettersteigen erschöpft sind und nicht weiterkommen. Eltern sollten sich dieser Risiken bewusst sein und ihre Kinder nur auf Klettersteige mitnehmen, die für ihr Alter und Können geeignet sind. Verantwortungsbewusstsein ist hier besonders wichtig, um Unfälle und Notfälle zu vermeiden.

Lang anhaltende Klettersteig B/C Passagen sind für Kinder ohne zusätzliche Seilsicherungnicht geeignet.

Im vorliegenden Artikel werden nicht alle Details der Tourenplanung berücksichtigt, wie z. B. die LängeNotausstiegeExposition, und die Lage (unter der Baumgrenze oder in alpiner Umgebung). Eltern sollten verantwortungsbewussthandeln und sicherstellen, dass sie alle wichtigen Informationen vor einer Klettertour kennen.

Ab welchem Alter ein Kind ohne zusätzliche Sicherung am kurzen Seil einen Klettersteig begehen kann, hängt von zwei Faktoren ab: den körperlichen und geistigen Fähigkeiten.

Um sicher am Klettersteig unterwegs zu sein, muss ein Kind in der Lage sein, folgende Anforderungen zu bewältigen:

Sicheres Klettern in der angestrebten Schwierigkeit am Klettersteig, ohne in Panik zu geraten. Bei unbekannten Klettersteigen ist es empfehlenswert, mit zusätzlicher Sicherung am kurzen Seil zu beginnen. So kann sich das Kind an die Schwierigkeit des Steigs gewöhnen und lernt, in schwierigen Situationen ruhig zu bleiben.

Einhändiges Umhängen des Klettersteigsets bei Ankern und Seilklemmen.

Wenn das Klettersteigset versehentlich um einen Anker oder das Stahlseil gewickelt wird, muss das Kind in der Lage sein, die Verknotung zu lösen oder Ruhe zu bewahren und auf die Hilfe der Erwachsenen zu warten.

Kinder ohne Sicherung am kurzen Seil müssen in der Lage sein, andere Kletterer und potenzielle Gefahren zu erkennen und darauf zu reagieren (z. B. Steinschlag, kein Weiterkommen).

Begleiter von Kindern am Klettersteig müssen jederzeit in der Lage sein, das Kind zu sichern und zu unterstützen. Für B/C-Klettersteige mir mit Kindern ist es daher empfehlenswert, dass die Begleiter mindestens D/E-Klettersteige sicher beherrschen.

Franz Trimmel, Berg und Skiführer, Kletterlehrer Innsbruck Tirol

Diese Fragen müssen beantwortet werden

1.) Wie viele Kinder sind in der Gruppe und welche körperlichen und geistigen Fähigkeiten haben sie?

2.) Welche FähigkeitenKompetenzenSchwächen und Unsicherheiten bringen die Erwachsenen für die Führung des Kindes mit?

3.) Ist der Klettersteig durchgehend mit einem Stahlseil gesichert? Gibt es weglose Passagen im Absturzgelände ohne Stahlseil? Auch der Zustieg und Abstieg vom Klettersteig müssen beurteilt werden (Innsbrucker Klettersteig, Haidachstellwand, …).

Bei vielen Klettersteigen gibt es im Zu- und Abstieg exponierte Passagen, die nicht mit Stahlseil gesichert sind.Daher ist es wichtig, die eigene Trittsicherheit und die der Kinder realistisch einzuschätzen.

Fazit

Die Sicherung mit kurzem Seil ist eine wichtige Sicherheitsmaßnahme beim Klettersteiggehen mit Kindern. Sie kann dazu beitragen, Unfälle zu vermeiden und die Sicherheit der Kinder zu erhöhen. Verzichtet die Aufsichtsperson auf dieses Sicherheitsbackup und die moralische Stütze der Kinder, können kleine Aufmerksamkeitsfehler fatal enden.